Und nun?

Das vom Erzbistum München in Auftrag gegebene Gutachten wurde gestern veröffentlicht und es zeichnet ein Bild von Versagen und Vertuschung, einen Abgrund.
Nun fehlt noch folgend, dass das Erzbistum Berlin ein Gutachten in Auftrag geben sollte, doch Erzbischof Koch scheint die Zeichen noch immer nicht zusehen oder ist die Angst zu groß sich der Wahrheit zu stellen, die aufgedeckt werden könnte?
Der Fokus des Erzbistums liegt aktuell im Synodalen Weg, eine Zuwendung zu den Opfern und Tätern fehlt weiterhin, auch die Salesianer Don Bosco sind nicht gewillt eine Aufarbeitung in ihrem Orden anzustossen.
Aber was bringt all das hoffen? Mein Haß, meine Ohnmacht gegenüber den kirchlichen Institutionen und dem Orden, ist unermesslich. Es wird sich nichts ändern.






Stillstand

Es fühlt sich so an wie ein Stillstand.
Es ist ein Warten auf eine Mitteilung, auf einen Brief der "Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen".
Das diese UKA träge agiert ist offensichtlich.
Auch offensichtlich erscheint es, dass das Thema Kirche und Missbrauch, in Zeiten von Corona, weniger Aufmerksamkeit generiert.
Ein Fakt könnte auch sein, dass der Verein "Eckiger Tisch" und deren Kämpfer, der für die Belange für die Betroffenen einstand, seinen Fokus verändert hat?
Darein fällt auch, dass eine wichtige Webseite den Kampf aufgegeben hat.
Die Zeit, die unaufhörlich voranschreitet, ist für die Kirche ein Garant, dass sie sich in Zukunft keinerlei Verantwortung mehr zu stellen hat.



UKA und Zahlen

Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen, hat auf ihrer Webseite Zahlen veröffentlicht, die für die Betroffenen nicht annehmbar sind.
In vier Wochen wurden von der Kommission 23 Anträge bearbeitet, ausstehend sind laut den Zahlen vom 19. September 2021 noch
1119 Anträge.
Wenn die Kommission in dem Setting und Tempo weiter agiert, sind die letzten Anträge 2025 bearbeitet, das ist nicht hinnehmbar.
Dieser Fakt ist nicht der einzige, den Betroffene kritisieren, auch das die Kommission Entscheidungen fällt, die intransparent und nicht anfechtbar sind, ist zu bemängeln.
Auch stellt sich die Frage, ob die Kommission wirklich 100 % unabhängig handelt, da sie ja von der Bischofskonferenz gegründet ist.
Dieses Verfahren war nach außen hin ein schöner Versuch die Betroffenen und die Öffentlichkeit zu beruhigen. Nun zeigt sich jedoch, dass dieses installierte Verfahren nicht wirklich das
Gelbe vom Ei ist.
Es sollte umgehend reformiert werden.


Bewegung

Drei Tage nach meinem letzten Eintrag, erhielt ich heute eine Email vom Missbrauchsbeauftragten, Herrn Jochimsen, der mir darin mitteilt, das mein Folgeantrag dem UKA, mit Postdatum 12.08.2021, zugestellt wurde.
Auf Nachfrage, bestätigte er mir, das auch alle Anhänge, die ich dem Antrag beigelegt hatte, dem UKA vorliegen würden.
Ich hoffe, das dem so ist und warte nun ab, was weiter passieren wird.
Offenkundig ist ja, das die Bearbeitungszeiten der UKA ausbaufähig wären und die Beurteilung der einzelnen Fälle, oft nicht den Erwartungen der individuellen Missbrauchsopfern entsprechen.
Die Beurteilung wäre sehr intransparent, nicht nachvollziehbar, wie man in vielen Ausführungen lesen kann.
Jedenfalls finde ich es gut, das der Folgeantrag nun der UKA vorliegt.
Ich wünsche mir, das die anderen Missbrauchsopfer des Ordens auch sehr schnell eine Email mit der Nachricht erhalten, das ihre Anträge nun dem UKA vorliegen.

Traurig, aber wahr

Nichts "Neues" von dem Orden, ob auf deren Webseite oder in der Kommunikation mit ihren Opfern.
Zeit verstreicht, aus Wochen werden Monate, aus Monate Jahre.
Die Anträge scheinen in deren Warteschleife zu verharren, keinerlei Information dringt nach außen, ein kreisendes schwarzes salesianisches Loch.